Heute vor genau einem Jahr startete mein Trip quer durch Südwest-Afrika.
Wir haben über 8000km durch dieses wunderschöne Land zurückgelegt und unglaublich viele Eindrücke sammeln können.
Ab heute nehme ich Euch jeden einzelnen Tag mit, dahin zurück.

Viel Spaß beim Lesen und bei den Bildern. 

Damit ihr überhaupt wisst WER denn hier eigentlich quer durch Südwest-Afrika fährt:
Findet ihr hier den Beitrag mit Fotos der gesamten MPS-Südwest-Afrika-Teams.

 

 

Ich bin endlich wieder unterwegs.
Dieses Mal allerdings nicht per Pedes, sondern voll motorisiert im Auto. Auch nicht nur 800km, wie auf dem Jakobsweg, sondern gleich zehn mal so viel, ungefähr 8000km quer durch den Süden Afrikas.

 

Um genau zu sein: Namibia, Botswana, Sambia und Südafrika. Woher genau dieser Blog euch führen wird, könnt ihr ungefähr an der folgenden Karte sehen:

 

 

 

Um ein Bild von den Menschen zu haben die hier zusammen reisen, klickt doch einfach mal kurz hier auf Tag #10 und scrollt nach ganz unten.

 

Tag 1 – 8.1.2012

Gefahrene Kilometer: 50 – Windhoek Flughafen bis Farm Klaratal

 

Was für ein Tag!

 

Der Wecker klingelt, 8 Uhr. Hab ich alles eingepackt? Hab ich an alles gedacht? Etwas vergessenes eingepackt. Duschen, Haare föhnen. Hab ich alles? Zwei weitere vergesse Dinge eingepackt, gefrühstückt, Handgepäck fertig gemacht. Wieder 2 vergessene Dinge eingepackt. Hab ich alles? Zähne putzen, abspülen, wieder etwas Vergessenes eingepackt….

 

2 Stunden später: Ich sitze im Zug Richtung Frankfurt. Der Zug ist pünktlich, die Fahrt ereignislos. Die Aufregung steigt. Am Flughafen angekommen fahre ich mit dem Frankfurter Shuttle-Zug von Terminal 1 zu Terminal 2. Wahnsinn, was für ein riesengroßer Flughafen. Da kann Berlin nicht annähernd mithalten. Mit keinem der drei, naja mittlerweile ja „nur“ noch 2 Flughäfen.

 

Am Terminal angekommen warten schon die üblichen Verdächtigen mit ihren, grob geschätzt, 2 Tonnen Gepäck. Jeder darf genau 20kg dabei haben. Allerdings hat allein schon Herr Hiller 100kg dabei. Gisbert Hiller, der Veranstalter des MPS (Mittelalterlich Phantasie Spectaculum), wo wir sehr häufig mit meinem Comedy-Musik-Projekt „Das Niveau“  auftreten, ist gleichfalls auch der Organisator des MPS-South West Africa Corps (MPS-SWA-Corps). Schminkutensilien, goldener Föhn und Wohlfühlpantoffel für sämtliche Untergründe wiegen halt… Wenn man jetzt bedenkt das jedes Kilogramm zu viel mit 25€ zu buche schlägt… Ouch, das wird teuer.

 

Abschleppseile, Kartenmaterial, Reiseführer, eine komplette mobile Werkstatt, sowie Funkgeräte und Ähnliches kommen ja auch noch hinzu.

Alles geht gut, aufgeteilt auf 14 Personen plus 7kg freies Handgepäck, werden circa 130kg Übergepäck gleichmäßig verteilt.

 

Ab in die Legebatterie Class, Knie anziehen und 10 Stunden in vollkommener Lethargie verharren. Aber, die Geduld wird belohnt. 7:30Uhr Ortszeit (eine Stunde Zeitverschiebung nach vorn) berühren unsere Schweißfüße bei herrlich sonnigen 18 Grad Aussentemperatur zum ersten Mal afrikanischen Boden.

 

Alle kommen, trotz zotteliger Bärte (Bruder Rectus), langer weisser Haare (Highlander vom Pechstand) und Unmengen an hart-alkoholischen Getränken (Duty Free), unbehelligt durch die Zollkontrolle.

 

Direkt nach der Gepäckausgabe stelle ich fest, dass meine (dummerweise nur in einem Softbag) mitgenommene Reisegitarre leider kaputt gegangen ist. Super Idee Sören. Eine Gitarre nur in einem Softbag den ruppigen Gepäckraudis zu überlassen. Die nette Lady von der Fluggesellschaft möchte die Gitarre gerne dabehalten um zu checken, ob man sie noch reparieren kann. 5 Wochen ohne Gitarre?! Geht’s noch? Vergesst es! Ich nehme sie selber mit und wie sich nur 2 Tage später herausstellen soll, wirkt der Holzleim, den ich in Windhoek erstehe, wahre Wunder. Wäre ich eine Figur in „Die Sims“, wäre meine Handwerksfähigkeit um mindestens einen Punkt gestiegen..

 

Keine Pause nach dem Schock, es geht sofort weiter die Autos in Empfang nehmen.

Das erste Bepacken, Aufteilen der Funkgeräte, Erklärung zum Allradgetriebe, der Kühlbox, den Dachzelten und danach direkt weiter zum Einkaufen… Ein absolutes Abenteuer für 14 Mann und X-Tage im Outback Afrikas. Allein 2 volle Einkaufwagen (die deutlich größer sind als die europäischen Standards) mit insgesamt knapp 150 Liter Wasser gehen durch die Kasse. Die Mengen an Essen, anderen Getränken und restlichem Abenteuergut sprengen sämtliche Vorstellungen. Ein gut drei Meter langer Kassenzettel (ausnahmsweise mal keine Übertreibung sondern die reine Wahrheit) spricht Bände.

 

Zack, weiter zum Betanken der Jeeps… Ähnliche Summen kommen auf, da in jedem Fahrzeug für eine Reichweite von knapp 1000km, 2 Tanks installiert sind, die natürlich beide randvoll gemacht werden.

 

Der Weg vom Autoverleih zum Einkauf und weiter zur Tankstelle, verlangt vollste Konzentration, und meine Hände brauchen erst einmal ihre fünf Minuten um wieder aus dem Zittern heraus zu kommen. Warum? Viel Verkehr? Afrikanischer Fahrstil? Nein. Aber, jeder kundige weiss: Es herrscht Linksverkehr in Namibia. Heisst: Steuer rechts, Schalthebel links, Blinker auf der rechten, Scheibenwischer auf der linken Seite und überhaupt alles irgendwie erst einmal anders herum. Alles außer rechts vor links, das bleibt weiterhin rechts vor links… Knoten im Kopf.

 

Mittlerweile, am dritten Tag hier in Namibia und 550km weiter, ist das völlig normal geworden und auch das Offroad-Fahren durch tiefen Sand und die wildeste Pampa kommt mir vor, als wäre ich noch nie anders Auto gefahren.

 

Den ersten Abend verbringen wir auf einer Farm 80km vor Windhoek. Gisbert und einige andere Mitreisende, die nicht das erste Mal hier sind, kennen die deutschen Farmleute und es wird, trotz „eines“ seeeeeehr langen Tages (2 Stunden Schlafen im Flugzeug zählen nicht) noch ein langer und geselliger Abend am Lagerfeuer in der afrikanischen Wildnis.


Hi, ich bin Sören
Musiker, Schauspieler und leidenschaftlicher Reisender.

Lasst mich Euch auf dieser Seite mit meinem Fernweh anstecken und zu Euren eigenen Abenteuern inspirieren.

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