Gefahrene Kilometer: 150 – Purros nach Orupembe
Wir sind adventure- und landschaftsverwöhnt. Die heutige Strecke, wieder teilweise durch ein trockenes Flussbett, war zwar landschaftlich absolut sehenswert und auch fahrerisch nicht ganz ohne, allerdings passierte irgendwie nichts Aufregendes. Vielleicht haben wir auch einfach gestern zu viel erlebt. Der Tag zog sich auf jeden Fall gehörig in die Länge. Nur eine kurze Pause auf der Spitze eines kleinen Berges konnte dem ein oder anderen dann doch wieder einmal Ehrfurcht vor der Natur dieses Landes entlocken. Da keine Beschreibung dieser Landschaft wirklich gerecht werden würde, hier nun ein 360° Bild von unserer grandiosen Aussicht.
Ein episches Picknick. Die einzigen wenigen weiteren Höhepunkte des Tages waren die Funksprüche zwischen den Autos, die immer skurriler und abgedrehter wurden und ein Stop im Shop #1. In einem von Gisberts Reiseführern stand etwas von einem Supermarkt im nächsten Dorf. So fuhren wir die acht Kilometer Umweg, um noch ein bisschen einkaufen zu gehen. Der “Supermarkt” entpuppte sich als eine kleine Hütte von 5×5 Metern.
Der Schuppen bestand im Inneren aus Regalen die an der hinteren Wand angebracht waren und auf denen Kleinigkeiten wie Maismehl und Zucker standen. Davor gab es eine Theke, mit einer reichlich genervten Verkäuferin dahinter. Aber: Es gab immerhin kaltes Bier. Dachte ich vorhin schon, die Funksprüche seien schräg, legten unsere Freizeitcomedians nun erst richtig los… Als sie die Grenzen der Obszönitäten zu sprengen drohten, griff allerdings unser allzeit bereiter Bruder Rectus ein und fasste sich an seinen…. Äh, ich meine natürlich, sich ein Herz.
Er wurde nicht müde immer und immer und immer und immer wieder „FUNKDISZIPLIN“ auszurufen. Auch dann nicht, als schon längst alle still waren und niemand mehr irgend etwas funkte… Und auch eine halbe Stund danach gab Horis noch nicht auf…
Schließlich fragte der General die gesamte Gruppe über Befindlichkeit und Krankheiten aus, um überhaupt irgendwas vom heutigen Tage berichten zu können. Wie gesagt, heute passierte nicht all zu viel, aber ein Tag Urlaub im Urlaub ist ja auch mal nicht verkehrt. Da man den Tag ja nicht vor dem Abend loben soll: Mal sehen was heute Abend noch so alles passiert…
Und tatsächlich:
Ein Tag ohne ein Happening ist bei dieser Chaostruppe ja kaum zu denken. So kam dann an diesem Abend auch tatsächlich noch, was kommen musste. Smutje Tom bereitete seine berühmt, berüchtigte Bohnenpfanne zu. Sunny, Caro und ich bauten Stühle und Tische auf, sammelten Feuerholz für das Lagerfeuer und deckten unsere Fresstafel. Wir stellten die Lampen auf und dabei fest, dass zwei der Gaslampen so gut wie leer waren. Zum Glück haben wir Ersatz-Gaskartuschen dabei. Tom wollte eine der fast leeren Gaspatronen ausleeren, griff aber im Chaos dummerweise zu einer der vollen und zog sich, beim Versuch des Entleerens, Erfrierungen an zwei Fingern zu. Was für eine Ironie, Erfrierungen in Afrika. Chapeau Major Tom, voller Einsatz für die Truppe und der Titel des Deppen des Tages.
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