Gefahrene Kilometer: 186 – Opuwo bis Epupa Falls

 

Der nächste Morgen beginnt mit einem opulenten Frühstück auf der Terrasse der Lodge, mit einem unglaublichen Blick auf Opuwo. Der gehörlose Koch zaubert einem frisches Spiegelei, Rührei, oder Omelettes. Die frischen Zutaten, wie Paprika, Zwiebeln, Tomaten, Pilze und Weiteres kann man sich selber zusammenstellen. Lecker! Wir packen unsere Dachzelte ein, und während Uli Bilder für den MPS-Blog hochlädt, zähle ich als Beverage-Manager unsere antialkoholischen Bestände und mache eine Liste mit Getränken die nachgekauft werden müssen. Es geht wieder hinunter ins bunte Treiben der Stadt, und dieses Mal bekommen wir auch etwas mehr mit, als nur die Hauptstraße und das Krankenhaus. Wir müssen einkaufen und volltanken. Der Einkauf verläuft reibungslos, wir bekommen sogar CD-Rohlinge und ich endlich meinen lang ersehnten Afrika-Hut.

Das Volltanken ist wieder einmal eine Spur abenteuerlicher. Kaum stehen wir mit unseren Fahrzeugen an der Tankstelle, werden wir sofort von dutzenden Himbas belagert, die uns allerhand Schmuck und Tand anbieten. Sunny versinkt im Kaufrausch und ist die folgenden zehn Minuten nicht von den Himba-Ladies zu trennen.

Währenddessen verschenke ich an die herum stehenden Himba-Kinder Kekse, Stifte für die Schule (fast jede Kind hier fragt einen, nach einem Stift) und „Das Niveau“-Aufkleber. Die Sticker meiner Band sind der absolute Renner, und die Kiddies fangen sofort an, sich gegenseitig mit unserem grünen Monster die Hemden zu verschönern. Gisbert Hiller sieht unseren neuesten Fanclub, den ersten Afrikas und orakelt uns eine große Musikkarriere in Namibia. Ob der wenigen Abwechslung für die Menschen hier, wären die Konzerte hier bestimmt grandios besucht und die Stimmung Bombe.

Alle haben vollgetankt und sowohl im Supermarkt als auch im wandelnden Himba-Supermarkt eingekauft. Es geht wieder auf die Piste Richtung Epupa.

 

Heute geht die Reise ausschließlich über „langweilige“ B- und C-Straßen, hin zu den Epupa-Falls. Den größten Wasserfällen in der Umgebung. Als wir gegen Nachmittag den Aussichtspunkt erreichen, raubt der Anblick uns allen den Atem. Tausende Tonnen Wasser stürzen gegenüber unseres Aussichtspunktes steil in die Tiefe. Auf der anderen Seite des reißenden Flusses (mit vielen gefährlichen Krokodilen), kann man Angola sehen. Wir beschliessen an diesem magischen Ort unsere Teamfotos für die MPS-SWA-Homepage zu schiessen (alle Teamfotos am Ende dieses Blogs).

Uli, unser Navigator wird beim Fotoshooting etwas übermütig, vielleicht ob der zu viel genossenen Biere (siehe Spectaculum-Blog), oder auch aufgrund des mitreißenden Ausblickes und beschliesst kurzerhand unseren guten Bruder Rectus auf seinem gerade aus Steinen errichteten Altar, oberhalb der Epupa-Fälle, dem Regengott zu opfern, auf dass uns das Wetter so hold bleiben möge wie bisher (siehe Teamfoto 5 weiter unten). General Gisi, sowie Major Tom und Admiral Uwe können Opferpriester-Uli gerade noch davon abhalten, sein Messer in des Mönches gut gefüllten Ranzen sausen zu lassen. Nach gutem Zureden und Beruhigungstabletten von unserem MedicTeam ist Uli wieder unter uns und gelobt, dass so etwas nie wieder vorkommt. Er schwört dem Bier ab und verspricht, ab nun nur noch Whisky-Cola zu trinken. Um sein Versprechen noch zu unterstreichen, fängt er auch an Ort und stelle gleich mit der Umsetzung an und gönnt sich im Schatten, gegenüber des reißenden Panoramas seinen ersten Genesungstrunk.

Alea wird derweil von Gisbert zum Supporter degradiert und bekommt sofort auch seine erste Aufgabe: Er hat dem gesamten SWA-Team Whiskey, Cola, Tonic Water und Bier von den weit den Hügel hinauf geparkten Fahrzeugen zu holen. Was den General dazu bewog seinen armen Chauffeur so zu triezen, werden wir wohl nie erfahren…

 

Gegen Abend fahren wir ins Tal hinab, zu unserer reservierten Campsite. Es stellt sich heraus, dass das Touristenbüro unseren Anruf nicht weitergeleitet hat und es somit weder Frühstück, noch Abendessen für uns gibt. 14 Leute mitten in der Regenzeit sind eine Seltenheit, und gehören hier schon in der Hauptsaison nicht zum Standard. Nach dem Abendessen trifft sich die Pokerrunde (der ich übrigens nicht angehöre, ich habe noch nie in meinem Leben Poker gespielt und es auch nicht vor zu lernen) zu einer weiteren Partie. Dieses Mal entscheidet Pokerneuling Caro das Spiel für sich.

Nach der Spiele-Runde trommelt Major Tom noch mal die gesamte Truppe zusammen, er hätte etwas Wichtiges zu verkünden. General Gisi fängt schon an zu motzen, bevor der Major überhaupt das Wort ergreift, er scheint wohl zu ahnen um was es geht.

 

Als endlich alle beisammen sitzen verkündet der langjährige Major offiziell seinen Rücktritt aus dem Dienst. Nach seinem schweren Fahrvergehen und den in Afrika zugezogenen Erfrierungen am Tage vorher, findet der Major sich seines Amtes nicht mehr würdig und teilt mit, dass er von nun an das Steuer meiden und sich nur noch von seiner bezaubernden Beifahrerin Maria kutschieren lassen wird. Er lässt den Neulingen die Chance in der Afrika-Hirarchie aufzusteigen und greift nur noch dann aktiv ins Geschehen ein, wenn die Situation gefährlich werden könnte.

Im Schein der Gaslampen sitzen wir in geselliger Runde noch einige Stunden zusammen, verköstigen die ein und anderen alkoholhaltigen Getränke auf den traurigen Abstieg des Majors und diskutieren unsere neue Chancen in der Army of SWA, bis jeder von uns irgendwann in seinem kleines Dachzelt verschwindet. Das Tosen und Rauschen der nur circa 100 Meter entfernten Epupafälle, wiegt uns dabei märchenhaft in den Schlaf.

 

 

 

 

Team 1 – Gissbert Hiller, genannt Gisi, oder General & Alea alias Jörg

Team 2 – (Nicht-mehr-Major) Tom und Maria

Team 3 – Sören & Sunny

Team 4 – Roberto & Bea

Team 5 – Horis genannt Bruder Rectus & Uli der Quotenbayer

Team 6 – Graf Michael von Berg genannt Highli & Caro

Team 7 – Uwe & Margot

 


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