Gefahrene Kilometer: 360 – Palapye nach Nata
Der Morgen beginnt wie so oft mit einem deftigen Frühstück zwischen unseren Autos. Die Lodge hatte leider nicht mehr genug Brot und Eier um unsere hungrigen Mäuler zu stopfen. Nach einiger Zeit erfahren wir auch warum… Wir haben gerade angefangen unsere Cornflakes, Müslis, Brote und Muffins zu futtern, da gesellen sich ein Paar äußerst aufgeregte und hungrige weisse Enten zu uns, die uns laut schnatternd anbetteln. Einige ganz forsche lassen sich mit Brotkrumen direkt in unsere Mitte lotsen und aus der Hand füttern. Nach einiger Diskussion siegen die Pazifisten und wir lassen die Ente leben. Eine einzelne Ente würde uns eh nicht alle satt machen.
Die Morgentoilette ist ebenso aufregend wie das Enten-Frühstück. Ich gehe zu dem Verschlag, wo ich die Toilette vermute und trete ein. Als ich um die Ecke der mit Holzstäben verkleideten Bretterbude gehe, sehe ich das Klo. Mitten in einer riesengroßen Agave steht eine einzelne Toilette. Man muss beim sich setzen wirklich aufpassen, dass man sich nicht an der messerscharfen Pflanze schneidet. Sitzt man aber erst einmal ist das Geschäft inmitten dieses Kaktusses (Kack-tus höhöh) ein absolut einmaliges Erlebnis.
Die Teerpiste heute ist genau so aufregend wie die gestrige, also gar nicht. Auch gibt es heute noch weniger Zwischenfälle. Nämlich genau gar keinem.
Dafür ist der Nachmittag und der Abend an unserer heutigen Lodge umso lustiger. Direkt nach dem Aufbau der Dachzelte treffen sich alle am obligatorischen Pool. Es ist so unglaublich heiss, dass sogar Wassermuffel Uwe ins kühle Nass hüpft. Gisbert hat in weiser Voraussicht für einen solchen Tag, dem Nachbarsjungen den Wasserball geklaut und pustet diesen nun in einem einzigen Atemzug auf. Alle planschen quietschfidel im Pool herum und spielen Wasserball. Mythen und Legenden besagen: Sogar Uwe habe den Wasserball einmal berührt. Dann hat er gemerkt, dass wir ihn alle mit offenem Mund anstarren, ist wieder aus dem Pool gestiegen und hat sich mit seinem mürrischen Gesichtsausdruck bewaffnet auf die nächste Liege gefläzt und sicherheitshalber noch einen doofen Spruch über alle Wasserballspieler nachgereicht. Aha, wir dachten schon es wäre etwas Ernsthaftes. Eine ganze Stunde lang wird ausgiebig gewasserballt. Danach sind alle hungrig und bestellen sich Burger und Sandwiches. Der Himmel zieht sich derweil immer weiter zu. Dicke schwarze Wolken rollen heran und es rummelt und grummelt. Doch das erwartete, kühlende Gewitter bleibt aus.
Das erste mal seit über einer Woche gibt es wieder Internet und ich checke erst einmal meine Mails. Ein Paar Probleme beim Das Niveau-Merchversand, Post von Mama und Penisverlängerungswerbung, ansonsten nichts Wichtiges.
Am Abend kommt es zu keiner Pokerrunde, denn Margot, Uwes Lebensgefährtin, begeistert mit mir noch Caro und Uli zum Carcassonne spielen. Das Spiel dauert, wie auch die Siedler, das vom Spieprinzip her recht ähnlich ist, sehr lange. Wir spielen bis in die späten Abendstunden und werden gerade so vor dem Essen fertig. Margot hat uns alle alt aussehen lassen und mit weitem Vorsprung gewonnen.
Nach wie vor hat es kein Gewitter gegeben und sich somit, die Luft auch noch nicht viel abgekühlt. Sunny und ich beschliessen auf die Regeln (kein Pool nach zehn Uhr) zu scheissen und springen noch mitten in der Nacht erneut ins Wasser. Ein kühler Pool, an einem heissen Abend, unter einem sternenklaren Himmel – herrlich im Urlaub!
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