Heute ist Kultur angesagt.
Ich starte mit einer Führung durch das unglaubliche Teatro Colón. Genau während der Führung an der ich teilgenommen habe (und gerade noch so reingekommen bin, denn die Gruppe war schon unterwegs), hat eine Opernsängerin gerade vorgesungen um am Teatro aufgenommen zu werden. Weder die Führung davor, noch die danach hatte dieses unverschämte Glück. Wir konnten uns ganze zwei volle Lieder im Hauptsaal des Theaters anhören. Gänsehaut pur und verdammt, was für eine Akustik!
Die Führung kann ich nur jedem empfehlen, das sind definitiv gut angelegte 11€
Seit zwei Tagen versuche ich nun auf den weltberühmten Friedhof La Recoleta zu gelangen. Das erste Mal war ich pünktlich da, habe mich aber vorher noch ein paar Stunden auf dem wunderschönen Kunsthandwerkermarkt und einem kleinen Musikfestival (direkt vor dem Friedhof) herumgetrieben um auf gutes Licht zum fotografieren zu warten. Als dann so gegen 17 Uhr die Sonne endlich günstig stand, sagte man mir: „Einlass nur bis 17 Uhr, sorry, du bist 5 Minuten zu spät…“ Das nächste Mal war ich so lange in der Stadt und mit den Bussen unterwegs (siehe erster Blogeintrag über die Buslinien der Stadt), dass ich den Einlass gleich direkt verpasst hab. Heute hab ich es nun endlich geschafft und, was soll ich sagen… Der Friedhof ist definitiv einen Besuch wert.
Ein weiteres Highlight in Buenos Aires ist El Zanjón de Grenados. Ein uraltes Haus einer sehr reichen italienischen Familie, in das ein sehr reicher privater Investor eigentlich ein Restaurant bauen wollte. Nachdem dieser bei den Bauarbeiten allerdings in den Boden eingestürzt ist und unter dem Haus einen sehr alten Tunnel, sowie Zugänge zu zwei unterirdischen Flüssen gefunden hat, wurde er neugierig. Der alte Hobbyarchäologe heuerte ein ganzes Team von weiteren, professionellen Archäologen an und fing begann mit einer groß angelegten Ausgrabungsaktion, die mehr als 4 Jahre dauern sollte. Es stellte sich heraus, dass unter dem eigentlichen Haus ein komplettes Tunnelsystem verborgen lag, welches auf sehr eindrucksvolle Weise die Geschichte der Stadt erzählt. Somit ist das Haus kein Restaurant, sondern eines der sehr wenigen privaten Museen des Landes geworden.
Der Besitzer ist ein Künstler, mit einem sehr ausgeprägten Sinn für Details. Dieses Haus ist sein Baby, sein Lebensinhalt und das sieht und merkt man in jedem noch so kleinen Detail dieses fantastischen Museums. Da der Besitzer keinerlei Werbung für sein Museum macht, definitiv ein Geheimtipp, den man aber auf gar keinen Fall verpassen sollte. Dieses Haus zeigt, wie nichts anderes in der Stadt, die belebte Geschichte Buenos Aires‘.
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